Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch: Die 5 absoluten NOGOS und wie du diese sicher umgehst

Bei deiner Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch geht es darum, deine Kompetenzen von der Schokoladenseite zu präsentieren. Dabei gibt es jedoch einige Fettnäpfchen, in die du nicht treten solltest, wenn du willst, dass dein Auftritt zum Erfolg wird. Welche das sind und welche Tipps du stattdessen beherzigen solltest, das verraten wir dir in diesem Blogbeitrag.

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Ein Vorstellungsgespräch ist keine Märchenstunde

„Erzählen Sie etwas über sich“ …”Ich bin 1983 in Buxtehude geboren. Ich habe die Friedrich-Engels-Grundschule besucht und diese erfolgreich abgeschlossen. Danach bin ich auf die Realschule im Dorf nebenan gegangen. Meine Hobbies sind zum Beispiel Angeln…” – HALT! – Muss jede Antwort darauf im Vorstellungsgespräch zur Märchenstunde werden? Nein, muss sie nicht. Natürlich erzählst du dort nicht die ungeschminkte Wahrheit oder zählst jedes Detail aus deinem Lebenslauf auf. Aber wann machst du das auch sonst schon? Tatsächlich ist eine Selbstpräsentation wie eine Geschichte aufgebaut, genau darum geht es. Wir geben dir nun wertvolle Tipps, wie du mit deinen Erfahrungen Unternehmen von dir überzeugst.

In einem Vorstellungsgespräch trennst du nämlich Unwichtiges von Wichtigem und präsentierst es deinem potenziellen neuen Arbeitgeber auf ansprechende und zusammenhängende Art und Weise. Essentiell dabei sind: Exposition (Wer bist du?), Bestreben (Was kannst du und was willst du?) und Schluss (Warum ergibt sich aus den vorigen Umständen, dass gerade du der richtige Kandidat für die Stelle bist?).

Bildbeschreibung: Zu sehen ist eine lächelnde Frau, die mit beiden Zeigefingern auf sich zeigt.

Die größten No Gos bei deiner Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch

Der Kontext des Vorstellungsgesprächs erfordert einen anderen Umgang mit diesen Elementen als wenn du beispielsweise zu einem Date gehst. Wenn man diese Erfordernisse nicht trifft, schießt man sich mit ziemlicher Sicherheit ins Aus. Aus diesem Grund zeigen wir dir hier auf, was bei einem Vorstellungsgespräch die absoluten No Gos sind und geben dir Tipps, wie du es für deinen persönlichen Nutzen besser machen kannst.

1. Du kennst dein inneres Drehbuch nicht

Stelle dir einmal selbst die folgenden Fragen: Was überzeugt Arbeitgeber wirklich im Vorstellungsgespräch? Am meisten deine individuelle Geschichte, die du selber kennst und von der du auch überzeugt bist. Aber wie sollte diese präsentiert werden?

Stelle dir vor, dein Leben sei ein Film und du zeigst den Personaler*innen einen Trailer davon, der sie von dem Film, also von dir, überzeugen soll. Ein Trailer zeigt die spannendsten Szenen und macht so das Publikum neugierig auf mehr. Wie würde ein Trailer dich dazu bringen, sich den Film anzuschauen? Richtig, da wäre erstmal das Genre. Film und Trailer können hervorragend gemacht sein, als Erwachsener will man trotzdem keine Kinder- und als Romantiker keine Horrorfilme sehen. Wieso sollte also gerade dieses Unternehmen sich für dich interessieren, bzw. warum interessierst du dich für die Firma? Was macht deine bisherige Laufbahn aus und wo willst du nun logischerweise hin? Beantworte dir diese Fragen ehrlich, denn dein persönliches Wohlergehen hängt davon ab, ob Firma und Stelle zu dir als Bewerber*in passen; nicht nur davon, ob du dort Geld verdienen kannst.

2. Du schweifst aus.

Warst du auch schon einmal im Kino und eine Filmvorschau tauchte auf, die dich auf den entsprechenden Film wirklich neugierig machte? Aber dann dauerte der Trailer 5 Minuten, 6 Minuten, 7 Minuten … und dein Interesse verwandelte sich in Langeweile, die du von da ab immer mit diesem Film verbunden hast? Du verstehst sicher schon, worauf wir hinaus wollen: Halte deine Selbstpräsentation kurz, ca. 3 Minuten und gehe auf die interessantesten Informationen ein. Damit sind die Punkte gemeint, die auch für die Firma, bei der du dich bewirbst, interessant sind. Welche Erfahrungen hast du im bisherigen Berufsleben gemacht und wie kannst du sie gerade in diese Firma einbringen? Wenn du das überzeugend darlegst, werden deine Gesprächspartner im Folgenden weiter ins Detail gehen wollen, da sie genau an dir als Mitarbeiter interessiert sind. Und wenn du dein inneres Drehbuch genau kennst, wird es dir nicht schwer fallen, chronologisch vor- und zurückzuspringen und deine größten Benefits immer wieder kurz und spezifisch darzustellen.

3. Du langweilst die Personaler*innen.

Stell dir vor, du schaust einen Trailer, bei dem alle Informationen über den Film klar zutage liegen. Er lädt nicht zum Nachdenken ein, verlangt dir als Zuschauer nichts ab und macht dich überhaupt nicht neugierig. Genau so fühlen sich Personaler*innen, wenn Bewerber*innen einfach nur einen Monolog über sich halten, ohne Rückfragen zu stellen, auf ihre Bedürfnisse einzugehen (nämlich den für die Firma vorteilhaftesten Kandidaten auszuwählen), oder sie mit einzubeziehen, z.B. mit der Frage „Ich denke, ich hätte noch einen für Sie interessanten Punkt, möchten Sie etwas darüber hören?“ Vor allem dann, wenn sie schon einen langen Arbeitstag hinter sich oder noch vor sich haben. Bleibe also offen und empathisch für die Reaktionen deines Gegenübers und gehe auf diese ein. Bedenke, dass du mit diesen Menschen zusammen arbeiten wirst und umgekehrt. Zeige daher Einfühlungsvermögen für ihre Bedürfnisse und Äußerungen. Das wird dich zusätzlich als empathischen Menschen und Mitarbeiter*in auszeichnen, die mit Kolleg*innen, Vorgesetzten und Kund*innen zu kommunizieren weiß.

4. Du erwähnst deine Erfolge nicht.

Handfeste Taten sind besser als gute Absichten. Ist ein Film gut, der stundenlang nur erklärt, was er darstellen will? Nein, er ist dann gut, wenn er es tatsächlich darstellt. Erzähle deinem Gegenüber nicht, worum du dich in welchem Maße bei deinen früheren Positionen bemüht hast. Erzähle stattdessen von deinen handfesten Erfolgen. Gemessen an den Anforderungen in deinen früheren Positionen, und wie du diese erreicht hast. Dies ist interessant und du kannst obendrein noch konkret darlegen, wie du für deine zukünftige Firma ähnliche oder bessere Erfolge erzielen könntest. Damit hebst du dich von der Bewerbermasse als einzig in Frage kommende*r Kandidat*in für deine Wunschposition ab.

5. Dein Auftreten passt nicht zur Stelle.

Je nachdem, worauf du dich bewirbst, sind verbale Kommunikation, Körpersprache und Auftreten ausschlaggebend. Wenn du z.B. mit einer sehr dominanten Körperhaltung auftrittst, dann kann dies unter Umständen dazu führen, dass du als überheblich wahrgenommen wirst. In dem Fall könnten sich Personaler*innen gegen dich entscheiden, obwohl du fachlich vielleicht am geeignetsten von allen bist.

Wirst du im Team arbeiten und musst daher wichtige Punkte allgemeinverständlich und knapp vermitteln können? Oder ist dein Fachwissen gefragt und sollte sich dieses in deiner Kommunikation widerspiegeln? Hier spielt auch die Größe des Unternehmens eine wichtige Rolle, wenn dieses zum Beispiel überregional agiert, kommen Dialekte weniger gut an. Ist es ein familiäres Unternehmen, wird eine zu förmliche Haltung eher negativ bewertet werden.

Das waren sie – die fünf größten No Gos im Vorstellungsgespräch – und unsere besten Tipps, wie du diese sicher umschiffst. Wir hoffen, wir konnten dir in diesem Beitrag einige wichtige Impulse für dein nächstes Vorstellungsgespräch mitgeben. Denn nur, wenn du im Vorstellungsgespräch überzeugst, ist deine Wunschposition dir sicher.

Falls du dabei Unterstützung brauchst, schreibe uns gerne eine Nachricht. Wir geben dir Tipps zu den Themen berufliche Orientierung, Bewerbung, Job und Karriere, damit du dich in Vorstellungsgesprächen und Gehaltsverhandlungen mit deinen Kompetenzen besser verkaufst als deine Mitbewerber*innen.

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