Employer Branding: 3 Zeichen, an denen du einen attraktiven Arbeitgeber erkennst

Employer Branding. Wusstest du, dass sich die Unternehmen in einem Kampf befinden? Und zwar in einem Kampf um euch – die besten Talente. Der War for Talents, also die Konkurrenz von Unternehmen um die besten Fachkräfte, gibt Arbeitnehmer*innen heutzutage die Möglichkeit, ihre Werte und Bedürfnisse in einer sich wandelnden Arbeitswelt einzubringen.  Wie das funktioniert und woran du erkennst, ob dein (potentieller) Arbeitgeber attraktiv ist, erklären wir dir im folgenden Beitrag. 

 

Employer Branding

Die Digitalisierung ist eine der treibenden Kräfte, die auch auf dem Arbeitsmarkt für so einige Veränderungen gesorgt hat. Diese vielen Veränderungen können sowohl bei Unternehmen als auch bei Arbeitnehmer*innen für so einige Verunsicherung sorgen. Es gibt allerdings auch viele Vorteile, die beide Seiten aus den neuen Arbeitsstrukturen ziehen können. Unternehmen etwa legen heutzutage viel größeren Wert darauf, von potentiellen wie auch bestehenden Mitarbeiter*innen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Employer Branding ist hier das Stichwort. Unternehmen bewerben nicht nur ihr Produkt, sondern entwerfen auch eine Art Arbeitgebermarke. Strategie und Ziel dahinter sind natürlich, geeignete Bewerber*innen für offene Stellen zu finden und diese auch möglichst lange an sich zu binden. 

Und zugleich eröffnet dieses Employer Branding den Mitarbeiter*innen ein viel größeres Maß an Mitbestimmung und Gestaltungsmöglichkeiten. Auf Portalen wie kununu.com kann man die Attraktivität von Unternehmen als Arbeitgeber bewerten. Wir raten dir allerdings davon ab, dich allein auf diese Seiten zu verlassen, da dort auch viele ehemalige Arbeitnehmer*innen ihren Frust ablassen. 

In diesem Beitrag wollen wir dir daher einige Tipps und Tricks geben, woran du als Bewerber*in gutes Employer Branding – also einen attraktiven Arbeitgeber – erkennen kannst, damit du dich in deinem nächsten Job wohlfühlst. Wir haben mehrere Studien ausgewertet, die sich mit Arbeitgeberzufriedenheit beschäftigen. Damit du dich nicht selbst durch all diese Studien durchwühlen muss, haben wir die drei Faktoren herausgearbeitet, an denen du erkennst, dass du es mit einem attraktiven Arbeitgeber zu tun hast und bei dem du eine angenehme Unternehmenskultur erwarten kannst. Welche das sind, verraten wir dir im folgenden.

Employer Branding: Die 3 Merkmale, die einen Arbeitgeber attraktiv machen

1. Sicherheit des Arbeitsplatzes.

Gerade in Zeiten der Pandemie mussten viele Menschen die Erfahrung machen, vom einen auf den anderen Tag gekündigt zu werden. Jobsicherheit ist daher für viele Arbeitnehmer*innen momentan das höchste Ziel und steht an oberster Stelle, was die Attraktivität eines Arbeitgebers ausmacht. Da lohnt es sich, besonders auf das Employer Branding des Unternehmens zu schauen.  Aber…sichere Arbeitsplätze – gibt es die heutzutage überhaupt noch? Aus den Erzählungen eurer Großeltern und Eltern habt ihr vielleicht eine grobe Ahnung davon, wie Arbeitsplatzsicherheit einmal ausgesehen haben könnte. Und heute? Die größte Sicherheit, die du in der heutigen Arbeitswelt hast, bist letztendlich du selbst. Deine Hard Skills, d.h. deine fachlichen Kompetenzen, aber vor allem auch deine Soft Skills, sind die Kompetenzen, mit denen du heute glänzen musst, um dich als Mitarbeiter*in für dein Unternehmen unverzichtbar zu machen. Aber, keine Sorge, Unternehmen legen heutzutage immer größeren Wert auf Arbeitnehmerzufriedenheit und betreiben aktiv Employer Branding, also Marketing nicht nur für’s Produkt, sondern für das gesamte Unternehmen, damit sich potentielle wie auch bestehende Mitarbeiter*innen im Unternehmen wohlfühlen und lange dort bleiben wollen – ihre Arbeitgebermarke also. Wir verraten dir nun einige red flags, also Alarmsignale, an denen du erkennen kannst, dass dein jetziger oder potentieller Arbeitgeber kein attraktiver Arbeitgeber ist und an seiner Arbeitgebermarke noch arbeiten muss:

Kein gutes Employer Branding herrscht in den folgenden Fällen vor:

 

  • Große Fluktuation im Unternehmen. Wenn die Angestellten eines Unternehmens so häufig gewechselt haben, dass niemand mehr den Namen des Kollegen kennt, der da neben einem sitzt, dann ist dies mit Sicherheit kein Anzeichen für Arbeitsplatzsicherheit. Und schon gar nicht für gutes Employer Branding oder gelungenes Management. Ein Arbeitgeber der seinen Mitarbeiter*innen wertschätzend begegnet, wird sie auch eher an sich binden können. Versuche also herauszufinden, ob es in letzter Zeit viel Fluktuation im Unternehmen gegeben hat.

  • Viel Krankenstand oder Präsentismus. Viel Stress und Arbeitsüberlastung im Unternehmen kann sich darin äußern, dass Angestellte ein Burnout bekommen und dadurch lange Zeit arbeitsunfähig sind. Dann müssen immer wieder neue Bewerber*innen her, um die alte Stelle zu ersetzen. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, wo hohe Arbeitsanforderungen dazu führen, dass Angestellte krank zur Arbeit gehen, weil sie glauben, sie können ihre Kolleg*innen nicht hängen lassen. Versuche durch geschickte Kommunikation herauszufinden, wie dein Wunschunternehmen mit dem Thema Krankheit umgeht, ob es etwa eine betriebliche Gesundheitsförderung oder ähnliches gibt.

2. Benefits

Auch die Benefits, also die kleinen und großen Extras, die ein Unternehmen seinen Angestellten anbietet, sagen viel darüber aus, wie attraktiv es als Arbeitgeber ist. Gemeint sind damit alle Maßnahmen, die über die arbeitsrechtlichen Mindestanforderungen hinausgehen und den Angestellten mehr bieten als andere Unternehmen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Arbeitnehmer*innen in einer günstigen Position, um ihre Werte und Bedürfnisse im Unternehmen einzubringen. An den folgenden Punkten erkennst du, ob dein Wunscharbeitgeber auch in Bezug auf Benefits attraktiv ist.

  • Work Life Integration und New Work. Ein Arbeitgeber, der sich nach wie vor an starren Arbeitsmodellen orientiert, wird dir letztlich auch wenig Freiheit einräumen. Bringe vor und in deinem Vorstellungsgespräch in Erfahrung, wie viel Freiheit dein potenzieller Arbeitgeber seinen Angestellten einräumt. Wie ist das Management neuen Arbeitsmodellen gegenüber eingestellt? Durch neue Modelle wie Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten bekommen Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, ihre Arbeit besser in ihr Leben zu integrieren. Dadurch kann sich auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessern.

  • Wertschätzendes Klima. An der Art und Weise, wie ein Unternehmen mit seinen Angestellten kommuniziert, aber auch daran, wie Angestellte untereinander kommunizieren, lässt sich vieles ablesen. Achte im Vorstellungsgespräch darauf, ob die Atmosphäre kollegial oder angespannt ist, wie über Kolleg*innen geredet wird, ob etwa sofort gelästert wird, sobald eine Person den Raum verlassen hat. Analysiere also die Kommunikation der Mitarbeiter*innen und Vorgesetzten. Daraus kannst du viel über die Unternehmenskultur ablesen. 

  • Soziale Verantwortung. Dazu gehören viele verschiedene Felder. Sind die Arbeitsverträge fair, die Gehälter angemessen? Spielt Nachhaltigkeit für das Unternehmen eine Rolle? Hat es bereits viele Entlassungen in letzter Zeit gegeben? Dies sind nur einige der Punkte, auf die du achten musst, um festzustellen, ob dein Arbeitgeber seiner sozialen Verantwortung nachkommt und Wert auf seine Arbeitgebermarke legt.

3. Aufstiegschancen

Die meisten Menschen verspüren einen natürlichen Drang dazu, sich weiterzuentwickeln. Dabei muss es gar nicht darum gehen, groß Karriere zu machen und alles andere dafür zu vernachlässigen. Aber wenn dein Arbeitgeber seinen Angestellten nicht nur das zutraut, was sie aktuell machen, sondern darüber hinaus an ihre bisher nicht verwirklichten Potenziale glaubt, dann wird die Atmosphäre im Unternehmen auch so motivierend sein, dass alle Angestellten über sich hinauswachsen wollen. Und über Recruiting muss er sich dann erst einmal keine Gedanken mehr machen.

  • Anerkennung von Leistungen. Dass die Leistungen von Mitarbeiter*innen gesehen werden, ist eine erste wichtige Bedingung dafür, dass sie auch aufsteigen können. Wir alle wollen, dass unsere Erfolge auch gesehen und gewürdigt werden. Erhalten Angestellte diese Würdigung auf Dauer gar nicht, werden sie sich schnell nach etwas anderem umsehen.

  • Aus- und Weiterbildung. Wenn dein potenzieller oder jetziger Arbeitgeber viel Energie in die fachliche wie auch persönliche Entwicklung seiner Mitarbeiter*innen investiert, dann erkennst du daran gelungenes Employer Branding. Diesem Arbeitgeber geht es nicht allein darum, dass seine Angestellten ihren normalen Arbeitstätigkeiten nachgehen. Vielmehr gibt er dir die Chance, dein Potenzial zu entfalten und gewinnbringend ins Unternehmen einzubringen. Das wird dich sowohl privat als auch beruflich weiterbringen.

  • Workshops und Coachings. Wenn deinem Arbeitgeber nicht nur deine fachlichen, sondern auch deine Soft Skills wichtig sind, dann weißt du, dass du an der richtigen Stelle bist.

Wir hoffen, dass dir dieser Beitrag zum Employer Branding in Zukunft dabei helfen kann, einen attraktiven Arbeitgeber ausfindig zu machen und eine gute Arbeitgebermarke von einer schlechten zu unterscheiden. Erfahrungen mit den weniger attraktiven Arbeitgebern haben wir wohl alle schon gemacht! Teile gerne deine schlimmsten, aber auch deine besten Erfahrungen mit bisherigen Arbeitgebern in den Kommentaren. Was macht deiner Meinung nach gutes Employer Branding aus?

Falls du Unterstützung dabei brauchst, den für dich passenden Arbeitgeber zu finden, dann vereinbare gerne ein kostenloses Beratungsgespräch mit uns. 

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