Jobs mit Zukunft oder Jobverlust? “Roboter nehmen uns unsere Arbeitsplätze weg!” So oder ähnlich formulieren Menschen ihre Angst davor, dass alle uns bekannten Berufe bald von Maschinen übernommen werden könnten. Bereits heute können wir live miterleben, wie manche Berufe automatisiert und dadurch einige Berufsfelder obsolet werden. Das ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Ja, der Arbeitsmarkt ist im Wandel. Aber du kannst dir diesen Wandel zunutze machen! Wie das geht und in welchen Branchen du sicher im Sattel der Zukunft sitzt – das verraten wir dir in diesem Blogbeitrag.
Schaue dir hierzu auch unser Youtube-Video zum Thema an:
Der Faktor Mensch
Was muss ich tun, um mich zukunftssicher für die Arbeitswelt
von Morgen zu machen? Wie finde ich die Jobs mit Zukunft? Lass dir gesagt sein: Egal, wie weit die Automatisierung fortschreiten wird. In einem Punkt sind sich die meisten Wissenschaftler*innen in ihren Prognosen für die Zukunft einig: Der Faktor Mensch ist in vielen Jobs unersetzbar. Was bedeutet das? Es heißt, dass es unmöglich ist, alle uns bekannten Berufe von Maschinen erledigen zu lassen. Berufe im sozialen Bereich oder etwa in der Pflege werden vermutlich niemals völlig automatisiert werden können. Zwar gibt es etwa in Japan erste Versuche, auch in der Kranken- und Altenpflege Roboter einzusetzen, aber den zwischenmenschlichen Kontakt und menschliche Fürsorge werden sie nie ersetzen können. Das BLS, das amerikanischen Bureau of Labor Statistics, hat eine Top Ten Liste zukünftiger Berufe herausgegeben, die allein sechs Berufe im Gesundheitswesen enthält.
Kompetenzen der Zukunft
Schaffe dir selbst die richtigen Voraussetzungen! Du selbst kannst schon jetzt daran arbeiten, dass du mit deinen Kompetenzen anpassungsfähiger für zukünftige Entwicklungen sein wirst und damit für die Trendberufe gewappnet bist. So kristallisieren sich immer mehr gewisse Fähigkeiten und Voraussetzungen heraus, die jeder von uns schon heute trainieren sollte, um für die Jobs der Zukunft gewappnet zu sein. Welche sind das? Nun, eine der wichtigsten Fähigkeiten der Zukunft ist, flexibel auf Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren. Ort und Zeit von Arbeit sind nicht mehr so starr, wie sie das einst waren, und auch die Hierarchien innerhalb von Unternehmen verändern sich gerade stark. Die lineare Karriere unserer Eltern gehört der Vergangenheit an. Es reicht nicht mehr, wie früher noch, dass man einmal eine Ausbildung durchläuft und dieses Wissen dann jahrzehntelang anwendet. Bleibe offen, dich dein Leben lang weiterzubilden. Lernfähigkeit ist ein essentielles Element, um sich als Arbeitnehmer*in zukunftssicher aufzustellen. Kreativität und Empathie, als Kompetenzen, die Künstliche Intelligenz niemals ersetzen kann, spielen ebenfalls eine Schlüsselrolle. Ein weiterer Punkt: Der gesamte Arbeitsmarkt wird immer internationaler. Das bedeutet, dass interkulturelle Kompetenz und Teamfähigkeit im Allgemeinen unverzichtbare Kompetenzen für jede*n Arbeitnehmer*in sind und es auch immer stärker werden. Last but not least werden natürlich digitale Kompetenzen für deine Karriere immer unverzichtbarer.
Die Coronapandemie hat uns ja von heute auf morgen gezeigt, wie wichtig es ist, sich in der digitalen Welt auszukennen und sicher zu bewegen. Was vorher ein Nischenphänomen einiger digitaler Nomad*innen gewesen ist, ist heute breites Allgemeinwissen: Ein Zoom-Meeting von zuhause aus abzuhalten, im Homeoffice arbeiten oder auch die Arbeit in der Cloud. Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten. Sie macht einige Berufe überflüssig und erschafft gleichzeitig neue.
Bildbeschreibung: Zu sehen ist eine Hand, die eine Karte in der Hand hält, auf der “Data Scientist” steht. Im Hintergrund ein Tablet und eine Tastatur.
Berufe mit Zukunft
Wir haben für dich recherchiert und dir die 10 vielversprechendsten Berufe rausgesucht, die dich sicher in die Zukunft bringen werden. Das sind sie:
1. Data Scientist
Als Data Scientist befasst du dich mit statistischen Verfahren, mathematischen Modellen und der Datenmodellierung. Du erzeugst neues Wissen, indem du verschiedene Verfahren und Algorithmen auf die vorhandenen Daten anwendest. Dein Fokus liegt darauf, Prozesse innovativ zu erneuern und zukünftig zu optimieren. Eng verwandt, aber doch verschieden ist dieser Beruf vom ebenfalls zukunftsträchtigen Job des sogenannten Data Analyst. Dieser befasst sich mit der Auswertung vergangener, statistischer Daten, um so die Effizienz vorhandener Unternehmensstrukturen zu analysieren. Ob nun aber Data Scientist oder Data Analyst – Statistiker*innen generell werden in der zukünftigen Arbeitswelt immer gefragter sein.
2. Pflegekraft
Nicht erst seit Beginn der Coronapandemie ist deutlich geworden, wie stark der Mangel an Pflegekräften in Deutschland ist. Ein zu geringer Lohn für zu schlechte Arbeitsbedingungen ist heute leider noch das Los, mit dem sich viele Pflegekräfte abfinden müssen. Schlimmer noch: Bald wird die Zeit kommen, in der die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente gehen, und dann werden Pflegekräfte sogar noch einmal gefragter sein. Und vielleicht wird dies ja auch endlich dafür sorgen, dass eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen zum Standard dieser Zukunfts-Branche werden. Hoffen wir es!
3. E-Commerce Manager*in
Na, wie viele Dinge hast du in den vergangenen zwei Jahren über’s Internet bestellt? Kennst du deinen Paketboten schon beim Vornamen? Dann gehörst du vermutlich zu der Vielzahl von Menschen, für die es heutzutage ganz normal ist, Waren online zu bestellen. Und genau hier kommen E-Commerce Manager*innen ins Spiel. Ebenso wie ein*e Manager*in im stationären Einzelhandel überblicken sie das Tagesgeschäft des Online Shops. Im Unterschied zum analogen Shop brauchen sie darüber hinaus jedoch Wissen über SEO (also Suchmaschinenoptimierung) und andere technische Begebenheiten. Der Trend des Onlinehandels wird wahrscheinlich noch weiter anhalten und den stationären Einzelhandel vielleicht sogar verdrängen. Zeit also, sich in die sicheren Häfen des Internet zu retten und E-Commerce Manager*in zu werden!
4. Umweltmanager*in
Für immer mehr Menschen wird es wichtiger, umweltfreundlich zu konsumieren. Daher ziehen auch die Unternehmen mit und wollen dafür sorgen, ihre Produkte und Dienstleistungen klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. Hier kommen Umweltmanager*innen ins Spiel. Sie legen den Fokus auf Nachhaltigkeit. Sowohl in den Unternehmensprozessen, als auch, was die Produkte angeht. Wenn du also für das Thema Nachhaltigkeit brennst, dann ist dies der richtige Job für dich!
5. UX Designer*in
Hast du dich schon einmal darüber geärgert, wie benutzerunfreundlich eine Webseite gewesen ist? Alle wichtigen Punkte sind versteckt, die Bedienung ist müßig und man findet nie, wonach man sucht? Dann hat man wohl an UX Designer*innen gespart. Was zunächst wie Schluckauf klingt, ist in Wahrheit ein Kürzel für User Experience – also Benutzerfreundlichkeit. UX Designer*innen, manchmal auch Kommunikationsdesigner*innen genannt, sorgen dafür, dass ein Produkt – wie etwa eine Webseite – leicht bedienbar ist. Sie bilden also so etwas wie die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kund*innen. Da dies wieder eine Tätigkeit ist, die vor allem mit digitalen Medien arbeitet, ist auch in dieser Branche großes Wachstum zu erwarten.
6. Handwerker*in
Unzählige Bauprojekte stehen an, aber: Es fehlt an geeigneten Fachkräften. Fachkräftemangel ist bereits heute im Bausektor das größte Geschäftsrisiko. Da mehr und mehr Menschen es vorziehen, zu studieren, und keine Ausbildung zu machen, werden insbesondere Handwerker*innen händeringend gesucht. So blieb im Jahr 2020 jede dritte offene Stelle im Handwerk unbesetzt. Falls du also immer eher das Gefühl gehabt hast, dir liegen handfeste, körperliche Tätigkeiten mehr – Glückwunsch, dir stehen alle Türen offen!
7. SEO-Manager*in
Hast du dich je gefragt, wie Google es schafft, dich so zielsicher zu den Ecken des Internet zu bringen, die du in die Suchmaske eingegeben hast? In der Realität steckt dahinter jede Menge Arbeit. SEO ist eine Abkürzung für Search Engine Optimization, und meint auf deutsch soviel wie Suchmaschinenoptimierung. Ein*e SEO-Manager*in analysiert Webseiten, betreibt sogenannte Keyword (also Suchbegriff-)Recherchen und entwickelt Strategien, um das Ranking der Webseite zu verbessern, d.h., auf welcher Position innerhalb der Trefferliste die Webseite erscheint.
8. Psycholog*in
Auch in diesem Berufsfeld ist eine Automatisierung sehr unwahrscheinlich. Das ist ja auch naheliegend: Ein Roboter kann die intime Gesprächssituation zwischen Therapeut*in und Patient*in wohl kaum ersetzen, selbst wenn es irgendwann menschlich aussehende Androiden gäbe. Doch auch in diesem Beruf ist die Digitalisierung auf dem Vormarsch und verändert die Arbeitsbedingungen: Mehr und mehr Psycholog*innen bieten auch online oder telefonische Beratung an. Wenn du also schon immer einen Draht zu Menschen hattest und aktives Zuhören dir viel Freude bereitet, dann ist dieses Berufsfeld vielleicht etwas für dich.
9. Social Media Manager*in
Verbringst du auch so viel Zeit auf Twitter, Facebook, Instagram und co? Hast du dir auch schon einmal gewünscht, für all die Stunden, die du vor deinem Smartphone in den sozialen Medien verbringst, auch noch Geld zu bekommen? Dann ist der Job der Social Media Manger*innen etwas für dich. Mehr und mehr Unternehmen haben zusätzlich zur eigenen Webseite auch Profile in den sozialen Medien und informieren dort über aktuelle Geschehnisse im Unternehmen. Als Social Media Manager*in bist du für die Planung, Erstellung und Analyse von Posts in den sozialen Medien zuständig.
10. Installateur*in von Photovoltaik-Anlagen
Auf uns wartet in den nächsten Jahrzehnten ein Mammut-Projekt, nämlich die Energiewende. Fossile Energieträger sollen der Vergangenheit angehören und die Energieversorgung klimaneutral gestalten. Dabei wird die Energiegewinnung mittels Photovoltaikanlagen immer wichtiger. Zwar hatte die Branche in den vergangenen Jahren einige Rückschläge zu verzeichnen, jedoch nicht, weil die Nachfrage nicht da wäre, sondern eher wegen hoher bürokratischer Hürden. Dies muss und wird sich in Zukunft vermutlich auch ändern, sodass diese wie auch andere Branchen nachhaltiger Energieversorgung immer wichtiger werden.
Dies waren sie nun, unsere Top Ten der Berufe, die wir aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Zukunft noch haben werden.
Fallen dir noch weitere ein? Was tust du, um dich für die Zukunft fit zu machen? Schreibe deine Tipps und Erfahrungen gerne in die Kommentare.
Fatma Ismail & Hassan Ismail
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